„Ich berate keine Firmen, die Mitarbeiter gering
schätzen und die Firmenkulturen müssen sich gravierend ändern“, so Dr.
Hitoshi Takeda (genialer Strategiechef der Produktionssysteme Toyota,
Japan). Mit „schätzen“ meint er in erster Linie, dass alle
Firmenangehörige auf Augenhöhe tolerant und gleichberechtigt
miteinander umgehen. Dies ist keine Neuinszenierung, sondern gründet
auf jahrtausendealtem Erfahrungs-Wissen unserer Vorfahren. „Der
Erfahrungshintergrund vieler Kulturen und Religionen steht für
Kooperation, wo das Füreinander und Miteinander im Zentrum steht“.
(aus Buch 2008, Dr. G. Hole, Prof. für Psychiatrie, Klinikdirektor).
Neue, neurobiologische Untersuchungen betonen, dass Menschen auf
Kooperation und Resonanz angelegte Wesen sind. (sinngemäss aus Bauer
2006, Prof. Dr. Neurobiologie). Der positive Einfluss von Emotionen
sei in der Evolutionstheorie zu wenig beachtet worden, weil der Mensch
in seinem Urverhalten ein auf gelingende Beziehungen ausgerichtetes
Wesen sei. Dies im Sinne von Wohlwollen, Freundlichkeit, Mitgefühl und
Toleranz. (Literatur, Dr. M. Csikszentmihalyi, Forscher in
Psychologie). „Unsere Aufgabe ist es, eine gesunde Wirtschaft, für
gesunde Menschen zu schaffen“. (aus Prof. Dr. E. Fromm,
Psychoanalytiker, Humanphilosoph). Eine wissenschaftliche Studie hat
ergeben, dass rund 50% der leitenden Angestellten geldgetrieben
agieren und 50% auch ohne Bonis gleichwertig aber nachhaltig handeln.
(Sinngemässe Aussage, Prof. Dr. F. Jäger, Oekonom, Arena Schweizer
Fernsehen, 2008). Nelson Mandela (Sohn eines Häuptlings,
Friedensnobelpreisträger und Staatspräsident) schreibt in seinem Buch
(Der lange Weg zur Freiheit), dass es seit Urzeiten Aufgabe der
Häuptlinge war, an Versammlungen, tagelang die Anliegen der
Bevölkerung anzuhören, damit der Häuptling an der Schlussrede den Weg
weisen konnte (bei uns ist es oft umgekehrt, nach dem Motto, so ist
es, oder hat abschliessend noch jemand eine Frage).
Eigentlich sind die hierarchischen Mechanismen des neoliberalistischen
oder kommunistischen Menschenbildes ein Irrweg, weil nachweislich
kooperative Führungssysteme dem menschlichen Wesen entsprechen. Man
denke an die konstruktive Effizienz von Demokratie, Teamarbeit und
Diplomatie oder vergleiche die in der Geschichte endlos wiederholten,
destruktiven Ergebnisse von Diktaturen, Militärherrschaften und
Monarchien. Klare Hierarchien scheitern so oft wie sie neu erfunden
werden. Selbst Charles Darwin, der geniale Naturwissenschaftler, ging
davon aus, dass in der Evolution die biologische Selektion bei allen
Lebewesen auf natürlicher Kooperation beruht, weil sowieso alle
Lebewesen nach denselben Gesetzmässigkeiten funktionieren und,
hinsichtlich der Entstehungsgeschichte, wahrscheinlich demselben
Stammbaum angehören.
Das Versagen von Kommunismus (privilegierte Bevormundung) und
Neokapitalismus (legales Raubrittertum) ist eine hervorragende
Ausgangslage und Chance zugleich, für den überfälligen Durchbruch hin
zu sozialliberaler Marktwirtschaft und kooperativer
Unter-nehmensführung.
Die Menschheit müsste nun endlich ernsthaft Gedanken machen inwieweit
die rasant zunehmende Erdbevölkerung mit den rasant abnehmenden
Rohstoffreserven unseres Planeten vereinbar ist. Budget-Politiker und
Profit-Manager die wieder gewählt werden wollen können diese
verfahrene Situation nicht korrigieren. Wir brauchen nicht
Steuerparadiesperspektiven, was wir brauchen sind Weltperspektiven zum
Wohle der ganzen Menschheit damit sich die Befremdung zwischen
sinnlosem Reichtum und bitterster Armut beginnt zu versöhnen. Dazu
bräuchte es eine unabhängige, interdisziplinär hochkompetente
Weltregierung wie dies bereits Albert Einstein forderte und es der
bewundernswerte Real-Theologe Hans Küng in seinem Buch - Weltethos für
Weltpolitik und Weltwirtschaft - ansatzweise beschreibt. Selbst Papst
Benedikt hat in seiner Enzyklika 2009 mit Augenmaß, Sachkenntnis und
hohem Verant-wortungsbewusstsein Vorschläge gebracht, welche Wege aus
der Krise führen könnten. In ähnlich zukunftsorientierter Absicht
haben der Dalai Lama und westliche Wissenschaftler gemeinsame
Verknüpfungen von buddhistischer Spiritualität und von Erkenntnissen
der exakten Wissenschaften erfolgreich diskutiert. Das Protokoll wurde
als empfehlenswertes Buch herausgegeben. (ISBN 3-423-24120-9)
Der Dalai Lama wurde irgendeinmal gefragt, was ihn am meisten überrascht, und er sagte:
«Es ist der Mensch, denn er opfert seine Gesundheit, um Geld zu machen. Dann opfert er sein Geld, um seine Gesundheit wiederzuerlangen. Und dann ist er so ängstlich wegen der Zukunft, dass er die Gegenwart nicht genießt; das Resultat ist, dass er nicht in der Gegenwart oder in der Zukunft lebt; er lebt, als würde er nie sterben, und dann stirbt er und hat nie wirklich gelebt.»
Als Ausblick noch ein Zitat aus dem Buch „Haben oder Sein“ (Ausgabe
1979) von Erich Fromm:
„Wenn die Menschen jemals frei werden, das heisst dem Zwang entrinnen
sollten, die Industrie durch krankhaft übersteigerten Konsum auf
Touren zu halten, dann ist eine radikale Änderung des
Wirtschaftssystems vonnöten: dann müssen wir der gegenwärtigen
Situation ein Ende machen, in der eine gesunde Wirtschaft nur um den
Preis kranker Menschen möglich ist. Unsere Aufgabe ist es, eine
gesunde Wirtschaft für gesunde Menschen zu schaffen“.
Albert Einstein siehe unter Aktuell brachte es
in einem Satz auf den Punkt. "Ihr müsst lernen anders zu
denken"
Eine Volkswirtschaft kann nur dann gut funktionieren, wenn Investitionen in die Realwirtschaft interessanter sind als Investitionen in die Finanzwirtschaft!
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